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castelforte
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portrait
werk
gästeliste
Impression
Projektbeschrieb

Enrico Dandolo, der 83jährige Doge, der für Venedig Konstantinopel eroberte,
spukte schon lange in meinem Kopf herum. Diese Figur interessierte mich.
Mittels einer Übermacht an Kreuzfahrern schaffte es der blinde Heerführer
einmal mehr, den Gewinn zu maximieren. Diese Figur erscheint zum Schluss
meiner Geschichte und erlaubt dem desillusionierten Protagonisten den
Ausstieg im Kreuzschiff aus der Zeit.
Venedig als analoge Stadt. Kein Ort auf der Welt wäre als Hintergrund ge-
eigneter gewesen, meine Zweifel an der überhitzten Digitalisierung zu
kontrastieren. Ich brauchte nur zu beobachten und zu sammeln. Castelforte
war die unschätzbare Warte, von der die Stränge meiner Geschichte
ausgingen.
In den gewaltigen Bildern der Kunstgeschichte spiegelte sich das Jetzt und
machte den Gang durch die Kirchen zum Switchen in den TV-Kanälen von
heute. An einem Orientierungslauf durch Venedig, ohne Smartphone, scheitert
denn auch das supponierte Symposium „Vene dig analog“ in meiner Geschichte
und wird zum Krimi. Glauben oder Wissen. Inquisition, Gleichschaltung,
gläserne Gesellschaft und Transhumanismus führten zur „Prepper“- Haltung
es Protagonisten. Systemkritisch bereitet er sich als „Kettensäger“ auf
die Apokalypse vor.
Arbeistitel des Buches, das im Limmat Verlag erscheinen wird (2019) ist
„Dada im Dataismus“.

(Bild: „Selfie mit Putten“, Hannes Bindler)

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